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Frauen in der Medizin – 140 Jahre nachdem die erste Frau zum Medizin-studium zugelassen wurde und als Gasthörerin mit dem Staatsexamen abschloss, ist die Gleichstellung von Männern und Frauen in diesem Segment immer noch nicht angekommen. Und obwohl über 60 Prozent der Medizinstudierenden heute Frauen sind, schaffen es nur wenige bei gleicher Qualifikation wie ihre männlichen Kollegen in echte Führungs-positionen aufzusteigen.

In grammatikalischer Hinsicht ist DIE Medizin schon immer weiblich, nun geht es darum, dieses Faktum auch in der Realität des 21. Jahrhunderts abzubilden.

Meine besondere Leidenschaft gilt der Begleitung weiblicher Kolleginnen und der Förderung von Nachwuchsmedizinerinnen.

Ich kenne bestens die Besonderheiten, die das Leben und Arbeiten im männlich geprägten, medizinischen Berufsumfeld mit sich bringt.
Auch die speziellen Anforderungen an die Karriereplanung von Frauen, die damit verbunden sind. Als Chirurgin und Mutter von zwei fast erwachsenen Söhnen, sowie als Ehefrau einer meiner Mitgesellschafter weiß ich dieses Thema aus sehr unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten.

Im Laufe der Jahre stellte ich immer wieder fest, dass ein maßgeblicher Grund für Konflikte, Frustrationen, ja sogar Karrierebrüche von
Frauen in der Medizin, Probleme in der Gesprächskultur zwischen den Geschlechtern darstellen. Oft werden Ärztinnen in der Medizinwelt diskriminiert, in eine Opferrolle gedrängt oder begeben sich selbst dorthin, da sie sich im wahrsten Sinne des Wortes „unverstanden“ fühlen.

Durch eigene, zum Teil leidvolle Erfahrung und durch reichlich Selbst-reflexion fand ich heraus, dass man bzw. Frau dies nicht so hinnehmen muss. Vieles kann man durch die richtige Kommunikation positiv beeinflussen oder bereits im Vorfeld durch geschicktes Agieren die Weichen für einen anderen Ausgang stellen.